von KMU Akademie

Gefahr Plagiarismus - Aufklärung und konsequente Maßnahmen sind erforderlich

Beim wissenschaftlichen Arbeiten ist die Gefahr von Plagiarismus dann gegeben, wenn Studierende die Vorgaben der Hochschulen nicht umsetzen und/oder wenn die Hochschulen selbst nicht konsequent genug dagegen vorgehen. Um Plagiate zu vermeiden, benötigt es klare Vorgaben seitens der Hochschulen, eine gezielte Aufklärung und Information der Studierenden und wenn nötig harte Maßnahmen, wenn ein Plagiat besteht.

Wie wichtig diese Maßnahmen zur Wahrung der akademischen Integrität sind, zeigen mitunter auch die letzten Ereignisse zum Thema Plagiat in Österreich.

 

Unmissverständliche Vorgaben an der Middlesex University / KMU Akademie

In den Studienprogrammen der Middlesex University / KMU Akademie & Management AG gibt es unmissverständliche Vorgaben im Rahmen der Studien- und Prüfungsordnung. Akademisches Fehlverhalten, wie bestätigte Plagiate, wird hart sanktioniert und kann bis hin zur Exmatrikulation aus dem Studienprogramm führen. In den Informationsveranstaltungen wird auf die Einhaltung der Vorgaben ständig hingewiesen, den Studierenden stehen Seminare zum Thema wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung. Damit erhalten die Studierenden ein hohes Maß an Aufklärung, wie korrektes wissenschaftliches Arbeiten funktioniert und umgesetzt werden kann.

Weiters wird den Studierenden eine Plagiatssoftware - „Turnitin“ - als Hilfsmittel angeboten, um Plagiate selbst erkennen zu können. Turnitin ist ein Internet basierter Dienst, bei welchem die hochgeladenen Texte auf kopierte Textstellen überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung dienen zur Analyse von Ähnlichkeiten existierender Quellen und verbessern die Qualität der Arbeiten. Dieser Ähnlichkeitsbericht liefert auch den Lehrenden Informationen zu allen Quellen, in denen Turnitin übereinstimmende Texte gefunden hat. Somit ist diese Ähnlichkeitsbewertung eine Hilfe für Studierende, um ihre Schreibarbeit zu verbessern und die akademische Integrität zu wahren, die Dozentinnen und Dozenten werden dabei unterstützt, Probleme zu erkennen, Studierende auf verbesserungsfähige Bereiche aufmerksam zu machen und konstruktives Feedback zu geben.

 

Regelmäßige Qualitätssicherung & Kontrollmaßnahmen 

​​​​​​​Die Qualitätssicherung und die Kontrollmaßnahmen betreffend korrektem wissenschaftlichen Arbeiten werden im Rahmen der Studiengänge der Middlesex University / KMU Akademie & Management AG regelmäßig überprüft und evaluiert. An diesen Maßnahmen ist Herr Mag. Christian Oberwagner, MBA (Bildungsmanagement) maßgeblich beteiligt.

Herr Oberwagner, wann wird eine Arbeit als Plagiat bewertet?

​​​​​​​„Dazu zitiere ich Karmasin und Ribing: „Wissenschaftlich zu arbeiten bedeutet laut Karmasin und Ribing, verantwortlich zu arbeiten. Dazu zählen Ehrlichkeit, klare Begriffsverwendung, Übersichtlichkeit, Allgemeingültigkeit und Überprüfbarkeit“ (2017, S. 19)1. Diese Überprüfbarkeit impliziert, dass der/die Verfasser/in einer wissenschaftlichen Arbeit klar ausweist, wie er/sie sich sein/ihr Wissen verschafft hat. Wird fremdes Gedankengut in den eigenen Text übernommen und nicht entsprechend gekennzeichnet und auf die ursprüngliche Quelle verwiesen, spricht man von einem Plagiat. Dies kann jedoch nicht nur sog. „direktes Abschreiben“ sein, auch nicht gekennzeichnete Übersetzungen (Übersetzungsplagiat) oder auch die paraphrasierte Übernahme (indirektes Zitat) ohne entsprechenden Verweis auf die verwendete Literatur sind als Plagiat zu werten.
1 Karmasin, M.; Ribing, R. (2017). Das Gestalten wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für Facharbeit/VWA, Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen. (9., überarbeitete und aktualisierte Auflage). Wien: facultas“

Wie stellen die Middlesex University / KMU Akademie & Management AG sicher, dass sich Studierende an die Vorgaben der wissenschaftlichen Kriterien halten?

„Bei sämtlichen Arbeiten, die schriftlich eingereicht werden, müssen die Studierenden einen von ihnen erstellten Plagiatsbericht mitsenden. Dies soll einerseits die eigene wissenschaftliche Schreibkompetenz verbessern, andererseits die Verantwortung für Plagiarismus schärfen und sensibilisieren. Nach Einreichung werden die Arbeiten erneut geprüft, der erstellte Bericht geht zugleich in die Datenbank. Somit ist sichergestellt, dass kein „gegenseitiges Abschreiben“ möglich ist, da Ähnlichkeiten sofort erkannt und zugeordnet werden können. Ein Fall, wie er kürzlich in Österreich zu Tage getreten ist, wäre demnach im Rahmen der an der Middlesex University / KMU Akademie & Management AG eingereichten Arbeiten in dieser Form nicht möglich, da einerseits durch den Plagiatsbericht und andererseits durch die verpflichtende zusätzliche Kontrolle seitens der beurteilenden DozentInnen ein „double check“ erfolgt.“

Ist es trotzdem möglich ein Plagiat abzuliefern und dabei nicht entdeckt zu werden?

„Ja, das ist natürlich prinzipiell immer möglich. Würde ein Ghost-Writer die Arbeit schreiben und arbeitet dieser sauber nach den Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens, dann wäre dies nur schwer bis gar nicht ausmachbar. Bei Masterthesen und Dissertationen könnten jedoch beispielsweise nur teilweise von einem Ghost-Writer verfasste Kapitel durch stilistische Unterschiede zum Rest der selbst verfassten Arbeit erkannt werden. Hier sei jedoch angemerkt, dass letztendlich die Verantwortung immer bei den Studierenden liegen muss, die nicht durch Unterzeichnung der Eidesstattlichen Erklärung auch juristisch versichern, dass sie die Arbeit selbst und unter Einhaltung der Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens ohne Zuhilfenahme von fremden nicht gekennzeichneten Quellen verfasst haben.“

Wie werden Plagiate geahndet, welche Konsequenzen gibt es?

„Die Studierenden müssen nach Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten eine Stellungnahme abgeben. Wird das Vergehen eingesehen und kann entsprechend begründet werden (keine Absicht, Mangel an Erfahrung beim Verfassen wissenschaftlicher Textsorten, …) wird beim ersten Verstoß meiner bisherigen Erfahrung nach eine Verwarnung ausgesprochen. Bei mehrmaligen Verstößen kann die Exmatrikulation erfolgen.“

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